Der Zusammenhang von Süßigkeiten und ADHS bei Kindern und Jugendlichen:
- KJP
- 4. Aug. 2020
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Wissenschaftler der TU Dresden untersuchten an 1187 Kindern und Jugendlichen (zw. 4 und 17 Jahren) den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Süßigkeiten und dem Vorliegen einer Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS). In der Studie konnte gezeigt werden, dass Kinder mit einer ADHS-Diagnose häufiger Süßigkeiten essen, als jene Probanden, die nicht unter dieser Störung litten. Die Autoren vertreten die Hypothese, dass Kinder mit ADHS häufiger Süßigkeiten konsumieren, da sie aufgrund des hyperaktiven Verhaltens einen höheren Energiebedarf zu decken haben. Es handelt sich also um eine Art Anpassungsmechanismus des Körpers auf den erhöhten Energieverbrauch. Eine zweite Hypothese geht davon aus, dass es bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS, aufgrund einer Fehlregulierung im dopaminergen System, zu Defiziten im Belohnungssystem komme. Kinder mit ADHS würden eine höhere Tendenz zur kurzfristigen Selbstbelohnung haben, was sich in einem erhöhten Konsum von Süßigkeiten zeige.
Laut der Studie ergeben sich keine Hinweise, dass ein erhöhter Konsum von Süßigkeiten bzw. von Zucker ADHS bei Kinder oder Jugendlichen auslösen könne.

Quelle: Wolff, Reimelt, Erlich, Hölling, Mogwitz & Rössner (2019). On the positive association between candy and fruit gum consumption and hyperactivity in children and adolescents with ADHD. Zeitschrift f. Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 47(3), 228-238.
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